Geschichte des Gesangvereins 1846 e. V. Lambrecht

Der Gesangverein 1846 e. V. Lambrecht wurde vermutlich am 1. September jenen Jahres von 37 sangesfreudigen Männern gegründet. Er nannte sich „Gesangverein in St. Lambrecht“ und machte „die Verherrlichung des Gottesdienstes sowie die Veredlung des Volks-Gesangs“ zu seiner vorrangigen Zweckbestimmung. Im Laufe seiner Geschichte hat sich der Verein mit seinem musikpädagogischen und gesellschaftlichen Wirken und seinen meist anspruchsvollen Konzerten darüber hinaus immer auch als Kulturträger im Ort verpflichtet gefühlt. Von den Gründungsmitgliedern waren 32 Tuchmacher gewesen. Nur zwei – ein Küfer und ein Glaser – hatten Berufe, die nicht unmittelbar mit dem Textilwesen in enger Verbindung standen.

Vereinsleben Im 19. Jahrhundert

In den erhalten gebliebenen Vereinsunterlagen ist erst neun Jahre später eine Vorstandschaft benamt: Daniel Winkelmann war Vorstand, Heinrich Hauck Kassenwart und Rechner, Jeremias Sacré, Jacob Appler, Peter Kimmel, Peter Wilhelm und Philipp komplettierten den Vereinsausschuss. Neben dem Vorstand und dem Dirigenten, von dem sie einen der ersten 1874 „wegen ungenügender Leistung“ entlassen haben, oblag dem „Vereinsdiener“ (diese Bezeichnung galt für den Beitragskassierer noch bis zum Jahr 1957) die meiste Arbeit. Er hatte auf Weisung des Vorstands oder Dirigenten zu Bällen, Konzerten und Wanderungen einzuladen, den Proberaum zu heizen und (anfangs mit Öllampen; erst ab 1921 gab es in Lambrecht elektrischen Strom) zu beleuchten sowie die Beiträge einzuziehen und abzurechnen, wofür er – trau, schau wem! – laut Paragraf zwölf der Ursatzung eine Kaution zu stellen hatte. Dirigenten waren über viele Jahrzehnte hinweg Lehrer, die sich mit viel Engagement und mehr oder weniger angemessenen Honoraren ein Zubrot verdienten. Der erste von ihnen hieß John, der zweite Born (siehe Liste).

Die Satzung schrieb für die Mitgliedschaft gesangliche Aktivität und ein Mindestalter von 18 Jahren vor, geprobt wurde trotz der langen Arbeitszeit in den Betrieben wöchentlich zwei- bis viermal und zusätzlich sonntags nach dem Nachmittags-Gottesdienst. Das durfte sich allerdings nicht „über die Polizeistunde“ erstrecken. Aus dieser Satzungsklausel hört man deutlich den aufsichtsbehördlichen Argwohn der königlich bayrischen Regierung gegenüber ihren aufmüpfigen pfälzischen Untertanen heraus, denen sie ihr Hambacher Fest von 1832 noch immer nicht vergessen hatte. Wie selbstverständlich sind alle Vereinsfunktionen maskulin – es war ein reiner Männerverein. Allerdings ein fleißiger, der nicht nur sämtlichen Mitglieder die strenge Verpflichtung auferlegte, „sämtlichen Gesangs-Übungen regelmäßig beizuwohnen“, sondern sich auch jährlich vier „Gesangs-Productionen“ zur Aufgabe machte, „welche mit einer Tanzbelustigung verbunden und nur in den gesetzlich erlaubten Tagen und Zeitabschnitten mit jedesmaliger besonderer Erlaubnis des Königlichen Landkommissariats gehalten werden sollen“.

Pfalzweit musikalisch hervorgetreten ist der GVL bei einem Sängerfest auf der Burg Landeck am 9. Juli im Beisein des Königs Ludwig und nochmals im August 1860 in Speyer. Dabei wirkte er sowohl im Gesamtchor mit als auch mit einem Einzelbeitrag. Die Strenge bei der Zulassung von Mitgliedern hat sich allmählich gelockert. 1864 zählte der Verein neben 40 auch schon 38 passive Angehörige. Allerdings war der Übertritt von Sängern in die Passivität nur bei Krankheit oder aus geschäftlichen Gründen gestattet, und aufgenommen wurden auch passive Mitglieder beim Nachweis gesanglicher Fähigkeiten. 1867, nach dem innerdeutschen Krieg, stieg die Mitgliederzahl auf 170 an, von denen 76 im Chor mitwirkten. 1870 war wieder Krieg – diesmal mit Frankreich. Unter den Funktionsträgern war inzwischen auch einer, der bei äußeren Anlässen das Banner zu tragen hatte. Ein solcher Anlass waren am 12. Februar 1871 ein Konzert als Aktion des 1860 gegründeten Pfälzischen Sängerbundes zugunsten des deutschen Invalidenstifts und das im November ausgerichtete Jubiläum zum 25.jährigen Bestehen des Vereins. Die Chose mit dem Invalidenstift ist schief gegangen. Man hat für den erzielten Überschuss keine Adresse finden können und deshalb das Geld zunächst der Stadt in Verwahrung gegeben und 1874 davon 21 ½ Gulden (obwohl offiziell inzwischen die Mark als Zahlungsmittel eingeführt war, vermerkt das Protokollbuch den Betrag noch in alter Währung) dem Bau-Comitee in Neustadt zum Bau des Aussichtsturms auf dem Weinbiet gespendet. Weitere 50 Mark aus der Rücklage hatten zu diesem Zeitpunkt bereits die „Wassergeschädigten in Speyer“ bekommen.

Disziplin wurde großgeschrieben. „1873 wird von Vereinsausschlüssen wegen häufigen unentschuldigten Fehlens berichtet“, vermerkt die Chronik und fährt fort: „Lehrer Born kehrte als neuer Dirigent und Nachfolger seines ‚gefeuerten‘ Vorgängers sogleich mit eisernem Besen. Wer zu spät kam, durfte erst nach der Pause in den Proberaum, wurde aber als fehlend registriert. Im Wiederholungsfall drohte der Rauswurf.“ Die Rede ist von 43 Sängern – bei insgesamt 158 Mitgliedern. Die wohl höchste Mitgliederzahl im 19. Jahrhundert war mit 210 Einschreibungen bei 40 aktiven Sängern im Jahr 1887 zu verzeichnen. Der Alte Gesangverein, wie er sich in seinen eigenen Protokollaufzeichnungen bereits 1890 selbst sieht, war rührig, aber auch exklusiv: Kurz darauf wurden die Bedingungen für den Besuch seiner Veranstaltungen durch Außenstehende festgeschrieben: „Jedes aktive Mitglied bekommt zum Herbstkonzert zwei Freikarten für Freunde. Darauf müssen dann aber die Namen sowohl des Gebers als der des Nehmers gezeichnet sein.“ Zu den besonderen Freunden des Vereins zählten offensichtlich der Krieger-, der Waffenbrüder- und der Turnverein – sie jedenfalls sind damals als Gäste zu einem Sommernachtsfest am Schorlenberg eingeladen worden – eine Einladung des Fachvereins-Wahlvereins zur Mitgestaltung einer Maifeier hingegen wurde (1891) abgewiesen. Schulpflichtige hatten zu Konzerten keinen Zutritt.

Zum 50-jährigen Jubiläum der Lambrechter Schützengesellschaft trat der Chor 1896 zusammen mit dem Lambrechter Gesangverein „Sängerlust“ auf, den es seinerzeit unter dem gemeinsamen Dirigat des Lehrers Schanz ebenfalls gegeben hatte. Der „Alte Gesangverein“, dem in jener Zeit eine beachtliche Leistungshöhe bescheinigt wurde, machte für seine Mitwirkung zur Bedingung, dass seinen Sängern bei der Veranstaltung Bier verabreicht werden dürfe. Außer diesen beiden Chören gab es seinerzeit am Ort sogar noch einen dritten weltlichen Chor, der von Lehrer Born geleitet wurde, dem Ehrendirigenten des GVL. Und es gab den protestantischen Kirchenchor und den Cäcilienverein, die beide 1896 in kooperativem Zusammenhang in den Protokollbüchern des Gesangvereins 1846 vermerkt sind. Die Jubiläumsveranstaltung auf den Wiesen im unteren Beerental war mit dem Bezirks-Sängerfest verbunden und mit 23 teilnehmenden Chören und an den beiden Tagen angeblich 8000 Gästen ein riesiges Ereignis.

Die Ausschusssitzungen fanden im 19. und im frühen 20. Jahrhundert phasenweise im Schulsaal des Dirigenten oder in Nebenzimmern von Lokalen statt, wo auch geprobt wurde. Konzerte und Bälle wurden in den Sälen der Brauereien Moritz Neu und Schön, im Hotel Ruff und im „früher Loschky’schen Garten“ ausgerichtet. An örtlichen Ereignissen wirkte der Chor mit Beiträgen mit, so auch bei der Einweihung der Turnhalle am Graben, Webschule und der Lambertskreuzhütte. Am 1. Januar 1909 wurden die Statuten aus dem Jahr 1848 durch neue ersetzt; denn „nur durch Zusammenwirken der Mitglieder kann sich unser Verein gegenüber der jetzigen Konkurrenz auf der Höhe der Zeit halten“. Konkurrenz machte nicht nur die „Sängerlust“. Es gab in Lambrecht seit 1893 auch den Arbeiter-Gesangverein Liedesfreiheit (den heutigen Volks-Chor).

Neubeginn nach dem Ersten Weltkrieg

Im 1. Weltkrieg kam das Vereinsleben zum Erliegen, und 1919 fing es ganz langsam wieder an: Bei den Neuwahlen blieb die Vorstandschaft unverändert, in der Dirigentenstelle löste nach 15 Jahren Lehrer Hoos seinen Kollegen Karl Kissel ab, der am Jahresende zum Ehrendirigenten ernannt wurde. Von Kissel stammt das lange gesungene, inzwischen verklungene, am Eichelbergpfad zur Stoppelkopfhöhe aber in Stein gemeißelt erhalten gebliebene „Lambrechter Lied „Zwischen Bergen tief im Tal, von dem Speyerbach durchflossen...“. Aus heute unbekannten Gründen ist der Verein damals aus dem Pfälzischen Sängerbund ausgetreten. Der Zustand dauerte drei Jahre – dann war Inflation. Der Chorleiter – es war inzwischen der Neustadter Studienrat Kappelmeyer – lies sich sein Honorar in Franken ausbezahlen. Denn die Siegermacht hielt die Pfalz noch bis 1930 besetzt. 1931 hat es für die Ausrichtung der Feier zum 85-jährigen Bestehen erstmals auch den Versuch eines gemischten Chors gegeben. Die Literatur beider Chöre war u. a. mit Werken von Schubert und Haydn sehr anspruchsvoll, der Mitgliederstand erreichte 1928 mit 302 Einschreibungen einen neuen Höchststand.

Zum Männer- und gemischten Chor des Vereins gesellte 1932 sich auch noch ein Frauenchor. Ihr Winterkonzert jenen Jahres wird als „das Beste, das der Gesangverein 1846 je gegeben hat“, geschildert. 1933 änderten sich die gesamtpolitischen Verhältnisse. Die Nationalsozialisten kamen an die Macht, die Vereine wurden gleichgeschaltet. Das Lambrechter Vereinsleben war gesellschaftlich immer zweigeteilt. Es gab bürgerliche und es gab Arbeitervereine. Die letzteren wurden jetzt verboten. Viele Sänger aus dem Volks-Chor wechselten zum GVL über. Dennoch sank die Mitgliederzahl deutlich. Sie betrug bei der Hauptversammlung am 9. Februar 1936 insgesamt 207, davon 62 aktive. Die Mitwirkung bei politischen Kundgebungen und sonstigen öffentlichen Anlässen wurde jetzt „von oben“ erwartet, es gab zwar immer noch auch einen Frauenchor, aber vereinseigene Konzerte wurden selten. Dann, 1939, war wieder Krieg. Von den Sängern wurde einer nach dem anderen einberufen, das Leben in der Heimat wurde durch die latente Gefahr von Fliegerangriffen unsicher, 1945, im Jahr des Kriegsendes“ findet sich im Protokollbuch die lapidare Mitteilung, dass „der Verein als aufgelöst zu betrachten“ sei.

Goldene Jahre

Doch hinterm Horizont ging’s weiter. 60 Ehemalige und Interessenten waren am 3. Mai 1947 einer Einladung ins Hotel Kuckert gefolgt. Sie gründeten den Verein wieder, wählten einen Gesamtausschuss mit Alfred Veregge als Vorsitzenden, gaben sich eine neue Satzung und leiteten deren Genehmigung bei der Militärregierung ein, traten dem Deutschen Sängerbund bei, feierten ihr hundertjähriges Bestehen. Bald war in Person von Alfred Werner auch wieder ein Lehrer als Dirigent gefunden, Anfang 1948 ein erstes Konzert wieder aufgeführt. Mit der Währungsreform und der späten Rückkehr von Kriegsgefangenen normalisierten sich die Verhältnisse, der junge „Alte Gesangverein“ zählte wieder 210 Mitglieder, im Vorsitz folgte Rudolf Laubscher dem erkrankten „getreuen Ekkehard des Vereins“ Alfred Veregge nach, das Dirigat wechselte zu Heinz Scherf. Der Verein gab sich durch Zusatz der Jahreszahl seiner eigentlichen Gründung den Namen Gesangverein 1846 Lambrecht und war dann auf Jahrzehnte hinaus wieder ein reiner Männerchor – ab 1949 Jahre lang mit einem Knabenchor versehen, der von Jakob Grambitter geleitet wurde, der 1951 den Vorsitz übernahm und 1955 auf nahezu 20 Jahre hinaus von Hans Müller abgelöst wurde. Seit 1957 ist der Gesangverein 1846 e. V. Lambrecht ins Vereinsregister eingetragen. Die Konzerte, mit vereinseigenen, aber oft auch mit vom Funk bekannten namhaften Solisten, fanden in der Turnhalle im Beerental, später in den Kirchen statt; eines war immer schöner als das andere.

Auflistung der ChorleiterInnen

1955 verzog Heinz Scherf aus beruflichen Gründen nach Heltersberg. Der Chor umfasste inzwischen 70 leistungsbereite Sänger. Als dessen Nachfolger wurde Studiendirektor Walter May, Kaiserslautern, gewonnen, mit dem der Verein fast drei Jahrzehnte verbunden blieb. Der neue Chorleiter hatte beste Verbindungen zu renommierten anderen Chören, zum Pfalzorchester, zu herausragenden Sängerinnen und Sängern. So waren in den 50-er und 60-er Jahren in Lambrecht an Kammersängerinnen und -sängern unter anderem z. T. mehrfach zu Gast: Erika Köth, Ingeborg Galling, Otto von Rohr, Peter Roth-Ehrang, Jean van Ree, Wolfgang Anheißer und Johannes Hoefflin. 1957 wurde dem GVL die Zelter-Plakette (1976 auch das Wappenschild des Landes 1976) verliehen. 1959 sangen im Chor 78 Sänger; ihr Durchschnittsalter war 37 Jahre. Teile aus Haydns „Die Jahreszeiten“ waren im Verlauf seiner Geschichte mehrfach im Programm seiner Konzerte. Zuletzt war das 1976 in einem Gemeinschaftskonzert mit dem Bruckner-Chor, dem Orchester des Pfalztheaters und den Solisten Jean van Ree (Metropolitan, New York), Krisztina Laki (Düsseldorfer Opernhaus), Helge von Böhmches (Salzburger Festspielhaus) der Fall. Dazu traten 120 Mitwirkende unter der Stabführung von Walter May in der katholischen Kirche auf. Es war der zeitlich ein bisschen vorweg genommene künstlerische Beitrag des GVL zur Tausendjahrfeier Lambrechts, aber auch der Anfang eines schleichenden Abfalls der Leistungsbereitschaft. Schon vor der Einstudierung der „Jahreszeiten“ plädierte May, erfolglos, für die Bildung eines gemischten Chors. Nach dem Konzert sah er keine Perspektive mehr zur Erfüllung seiner musikalischen Ansprüche und kündigte.

Die Zeit nach Walter May ...

Seit 1976 oblag Ernst Scheid die Leitung des Vereins. Der Musikpädagoge Winfried Grünebaum übernahm zwei Jahre später die Leitung des Chors. Deren Philosophie war die Verjüngung. Sie ist nur ansatzweise gelungen. Auch der Mitgliederbestand ist geschmolzen – bis 1980 auf 152 an der Zahl. So stellte sich die Frage nach der engen Zusammenarbeit des unter dem gleichen Dirigat stehenden örtlichen Volks-Chors, die zunächst 1982 mit einem gelungenen gemeinschaftlichen Konzert begeisternd beantwortet worden war. 1983 ist Scheid nach Bayern verzogen, Karl Bauer wurde sein Nachfolger. Die äußeren Umstände verbesserten sich: Im gleichen Jahr wurde das städtische Gemeinschaftshaus mit idealer Bühnen- und Saalausstattung fertig, und der Verein fand in einem Saal des Hauses der Vereine (wozu die ehemalige Volksschule umgewandelt worden war) seine Bleibe für Proben, Zusammenkünfte und Sitzungen. Dennoch: es kriselte. Die Zusammenarbeit mit dem Volks-Chor war nicht von Dauer, Walter May wurde reaktiviert, Optimismus kehrte ein. Das Herbstkonzert 1986 mit der Jagdkantate von Kochan und Balladen von Loewe wurde nochmals zu einem Höhepunkt, dem – zum 70. Geburtstag des Dirigenten – 1987 das „Gloria“ von Vivaldi folgen sollte. Doch der Singstundenbesuch war inzwischen auf durchschnittlich 25 Sänger abgesunken, May forderte, auch im Hinblick auf die beabsichtigte Einstudierung, erneut die Bildung eines gemischten Chors. Auch dieser Versuch schlug fehl.

1989 quittierte May aus gesundheitlichen Gründen seinen Dienst. Der Neustadter Oberstudienrat Hagen Wolff löste ihn ab. Aber auch er stellte hohe musikalische Ansprüche. Bereitschaft zu gehobener Chormusik und Kooperation mit den sonstigen von ihm geleiteten Chören. Nach dem zweiten Konzert stellte sich 1992 auch für diesen Musikperfektionisten die Gretchenfrage: Wie hältst du’s mit dem gemischten Chor? Auch er erblickte darin das einzige Mittel, dem Schwund an Masse und Klasse zu begegnen. Zunächst kam es – unter Beibehaltung eines Männerchors - zu einer weiteren kurzzeitigen Zusammenarbeit mit dem (stimmlich gemischten) Volks-Chor. Die musikalische Gemeinsamkeit dauerte bis zu dessen Jubiläumskonzert zu seinem hundertjährigen Bestehen und zur Weihnachtsfeier. Dann war diese Chorgemeinschaft nach einem Votum unter den GVL-Aktiven durchgeführten Abstimmung schon wieder am Ende.

... mit Hagen Wolff

Der Verein hatte sich inzwischen – endlich – dem Zugang von Frauenstimmen (darunter einige Ehefrauen der bisherigen Sänger) geöffnet und sah darin eine tragfähige Zukunft. So fand, im insgesamt fünften Versuch, am 14. Januar 1994 mit acht Sängerinnen und 21 Sängern die erste Singstunde eines eigenständigen gemischten Chors statt – der er, allerdings mit umgekehrtem Zahlenverhältnis – bis heute geblieben ist. Die Voraussetzung zur Bildung eines gemischten Chores waren bereits in der am 11.03.1978 geänderten Satzung geschaffen worden. Nach § 4 konnte jetzt „jede unbescholtene Person“ Mitglied werden. Zuvor war die Mitgliedschaft nur jeder „unbescholtenen männlichen Person“ möglich. 1996 ist zum 150-jährigen Bestehen des Vereins eine umfangreiche Chronik erschiennen. Musikalisch würdigte der Chor mit der Schubert-Messe, die zu diesem Anlass verstärkt durch den ebenfalls unter Wolffs Stabführung stehenden protestantischen Kirchenchor Wachenheim einstudiert und in der katholischen Kirche gesungen worden ist. Man solle dort die Männerchöre erhalten, wo sie zahlenmäßig Bestand haben, lobte der Präsident des Pfälzischen Sängerbundes, Hartmut Doppler, zum Lambrechter Sängerweg aus der Krise und seine zeitgemäße neue Chorgestaltung als guten Weg ins nächste Jahrtausend. Denn „nur im gemischten Chor gelingt eine optimale musikalische Darstellung.“ Herr Wolff leitete die musikalischen Geschicke des Vereins bis Ende 2004. Nach 15jähriger Chorleitertätigkeit gab er den Dirigentenstab an Frau Manuela Hardt weiter. Aus der Zusammenarbeit war im Laufe der Zeit eine Freundschaft geworden. Herr Wolff bleibt als förderndes Mitglied dem GVL verbunden.

... mit Manuela Hardt

Mitte der 90er Jahre hatte unser Chormitglied Manuela Hardt einen Kinderchor gegründet. Angeregt und unterstützt von Herrn Wolff absolvierte sie eine Chorleiterausbildung. Da ein geeigneter Proberaum für den Kinderchor fehlte, stellte der GVL seinen Probesaal für die Kinder kostenfrei zur Verfügung. Man sah dies als Beitrag zur musikalischen Früherziehung der Jugend. Aus diesem zunächst unverbindlichen Nebeneinander wurde schließlich ein Miteinander, was dann auch in der Satzung und der Jugendordnung vom 25.04.2005 festgeschrieben wurde.

Am 1. Januar 2005 hatte Frau Manuela Hardt nach zuvor bestandener Prüfung die Chorleitung übernommen. Mit Geschick und manch neuer Idee bewältigte sie ihre Aufgabe. Was diese erschwerte, ist die weiterhin geschrumpfte Zahl der Chormitglieder.

Berufliche Gründe zwangen Frau Hardt, schon Mitte 2007 ihre Dirigententätigkeit aufzugeben. Als Sängerin wird sie auch weiterhin dem Chor zur Verfügung stehen.

... mit Dorina Schmidt

konnte eine talentierte Musikerin als neue Dirigentin gewonnen werden. Frau Schmidt, die bereits mehrere Chöre der unterschiedlichsten Gattung erfolgreich leitet, hat ihre Tätigkeit nach Ende der Sommerferien 2007 aufgenommen. Wir wünschen ihr viel Freude an der Arbeit mit dem Chor des GVL und uns allen ein gutes Gelingen. Seit Januar 2008 leitet sie auch unseren Kinder- und Jugendchor "Die Lambrechter Regenbogenspatzen". Nach einer längeren Pause treffen sich nun wieder alte und neue Regenbogenspatzen zur wöchentlichen Singstunde.
Mit dem Jahreskonzert am 1. April 2017 beendete Frau Schmidt aus privaten Gründen ihre Tätigkeit beim Gesangverein 1846 und dem Kinderchor. Die SängerInnen bedauern dies sehr, verstehen jedoch ihre Situation und respektieren diese Entscheidung. Es waren zehn schöne Jahre einer guten Zusammenarbeit. Frau Schmidt fand stets das passende Liedgut für den Chor. Sie motivierte die kleine Sängerschar, um alljährlich ein ansprechendes Konzert der Öffentlichkeit zu präsentieren.
Mit dem Ende der Chorleitertätigkeit von Dorina Schmidt im Gesangverein 1846 löste sich auch der Kinder- und Jugendchor auf.

Wechsel in der Vorstandschaft (bisherige Vorsitzende)

Von Februar 1983 bis März 2006 war Karl Bauer Vorsitzender des Vereins. In diese Zeit fallen die Änderung der Chorgattung und die Erweiterung durch den Kinder- und Jugendchor. Auffällig geworden ist die eingetretene Überalterung der Mitgliederschaft.

Mit einem Blick auf die Jugend wurde in der Mitgliederversammlung vom 10.03.2006 Frau Ingrid Thomas zur Vorsitzenden gewählt. Ihr wünschen wir, dass sie durch zündende Ideen und gute Zusammenarbeit mit der Dirigentin ihre Kontakte zur jüngeren Generation zum Gedeihen von Chor und Verein nutzt.

... Zuwachs

Als sich im Sommer 2012 beim Volkschor Lambrecht abzeichnete, dass dieser zum 31.12.2012 aufgelöst wird, fragten die verbliebenen acht Sänger*innen beim Gesangverein 1846 nach, ob sie bereits ab Sommer 2012 zum Gesangverein 1846 in die Singstunden kommen dürfen. Die Sänger*innen wurden herzlich aufgenommen.
Die Vorsitzenden einigten sich, dass alle Volkschormitglieder, die dem Wechsel nicht widersprechen, ab dem 01.01.2013 als Mitglieder beim Gesangverein 1846 geführt werden. Die Mitgliedsjahre - auch die der passiven Mitglieder - werden im Gesangverein 1846 fortgeführt.
Bis zu den Neuwahlen im Frühjahr 2014 wurden die Liquidatoren zu den Vorstandssitzungen als Gäste eingeladen. Sie sind das Bindeglied ihrer Mitglieder zwischen ehemaligem Volkschor und Gesangverein 1846.

Im April 2017 wechselte eine Sängerin vom aufgelösten Frankenecker Chor zum Gesangverein 1846.

Im März 2018 erhielt der Gesangverein 1846 zwei weitere Sängerinnen aus Lindenberg. Sie wechselten vom dortigen Gesangverein, welcher sich ebenfalls aufgelöst hatte.

... mit Magdy Mikaelberg-Spanyi

stammt aus Ungarn. Sie ist Musikpädagogin und Diplom-Chorleiterin. Seit 2010 wohnt sie in Neustadt/Wstr., singt im Chor des Nationaltheaters in Mannheim, unterrichtet in der Musikschule in Hambach und seit August 2017 leitet sie den gemischten Chor des Gesangvereins 1846. Der Verein freut sich, mit Frau Mikaelberg wieder eine qualifizierte Leitung gefunden zu haben, die es versteht den Chor mit ihrer freundschaftlichen Art zu führen.

Im Sommer 2019 startete der Gesangverein 1846 eine Wiederaufnahme des Kinderchors in neuer Besetzung. Die Chorleiterin engagierte sich sehr, um dieses Vorhaben zu unterstützen. Es zeigte sich bereits nach wenigen Singstunden, dass das Interesse nicht groß genug war und nur einige SängerInnen am regelmäßigen Singstundenbesuch teilnahmen. Somit konnte dieses Angebot für Kinder leider nicht verwirklicht werden./p> Festschrift zum 175. Jubiläum

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